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Radtour mit Hindernissen oder: Das ist ja wie Urlaub!


 

Im Rahmen der Fahrrad-Projektwoche in den Osterferien in Kooperation mit dem Annaspielplatz stand am Gründonnerstag eine Radtour am Rhein an. Trotz vieler Anfragen im Vorfeld hatten sich bis zum Vorabend nur 4 TeilnehmerInnen angemeldet, Charles und ich waren also auf „Minigruppe“ eingestellt. Am Donnerstag war es morgens ziemlich kalt, und es drohten dunkle Wolken am nordwestlichen Himmel.

 

10 Minuten vor der Abfahrtszeit um 11 Uhr fanden sich 3 (!) Jugendliche im Garten ein. Bis auf die Tatsache, dass ein 16jähriger „vergessen“ hatte, dass bei uns Helmpflicht herrscht und man die Wasserflasche auch füllen und nicht nur mitbringen muss, waren alle entsprechend der Packliste ausgerüstet. Kind Nr. 4 hatte komplett vergessen, dass es zu einer Tour angemeldet war, konnte aber aufgespürt werden. Leider kam es im T-Shirt, ohne Wasserflasche, ohne Helm und sogar ohne Rad, da es kein passendes besaß (!?).

Dafür meldeten sich zum Ausgleich spontan 4 nicht angemeldete Mädchen und Jungen, die auch unbedingt mitfahren wollten. Von deren schnell herbei geholten Rädern waren allerdings 2 viel zu klein für die jeweiligen Fahrer. Also tauschten wir munter durch, was die vorhandenen Räder und der MTB-Keller hergaben. Nach dem Holen von Jacken und Verpflegung klärten wir kurz Reihenfolge und Regeln und starteten wir dann mit 30 Minuten Verspätung Richtung Oberkassel.

 

Die Gruppe kam ca. 3,5 km weit, bis beim Löricker Freibad das erste Rad streikte. Leider stellte sich der Schaden als für uns irreparabel heraus (Lenkerbruch !), so dass wir schon zu Plan B greifen mussten: Wir warteten bei eisiger Kälte und ruppigem Wind vor dem „Cafe del Sol“ auf Dirk A. aus der Verwaltung, der uns per Freundeskreis-Bus ein fabrikneues, gespendetes Kinderrad aus dem Keller brachte und das andere mitnahm. Vielen Dank nochmal!!!

 

So waren wir dann nach dieser Zwangspause ordentlich durchgefroren und fast alle Vorräte bereits vertilgt (was im weiteren Verlauf zu leichtem Futterneid führte…).

Mittags besserte sich das Wetter, und bald gab es den nächsten Stopp an einem sehr schönen Sandstrand mit großen Felsen, einer Bachmündung und einem kleinen Sumpfgebiet (Bruchwald). Es dauerte keine 30 Sekunden, bis einer unserer ältesten Teilnehmer knöcheltief im Schlamm versank, als er die Bachüberquerung abkürzen wollte. Er sollte nicht der Einzige bleiben, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Später fand sich dann noch eine Flaschenpost, die aber leider statt eines Briefes einen Joint mit der Aufschrift „Lasst es euch schmecken“ enthielt.

 

Bei der teilweise etwas schwierigen Weiterfahrt durch Sand, Kies und Gras stellte sich dann auch heraus, dass die „umfangreiche Radtouren-Erfahrung“ zwei jüngerer Teilnehmerinnen aus „ein oder zwei Stunden mit dem Rad auf dem Hof“ bestand. Eigentlich waren die beiden schon lange vor der Halbzeit ziemlich „platt“.

 

Aber es folgte ja wieder ein Highlight der Tour: Die Fahrt mit der Fähre über den Rhein ! Während ein Junge ganz begeistert war, weil er zum ersten Mal im Leben ein Schiff betreten durfte, hatte ein anderer Angst, weil er mit Schiff seine Flucht übers Mittelmeer verband. Aber er hat es gut geschafft und später noch zweimal zu mir gesagt, wie viel Spaß er hatte und dass das alles „wie Urlaub“ sei.

In Kaiserswerth hätten wir gerne mal die Ruinen der Pfalz angesehen, mussten aber feststellen, dass die Sommersaison erst einen Tag später eröffnet werden würde. Pech gehabt ! Dafür hatte der Akkordeonspieler vor dem Tor bestimmt noch nie so ein begeistertes Publikum für seine russischen Lieder gehabt.

 

Weiter ging es über den Deich Richtung Heimat, wobei ein Kind gleich mal aus Angst vor einer Hummel in den nächstbesten Acker stürzte. Dann teilten wir uns auf – die fitten und schnellen Jugendlichen durften bis zum Brunnen am Wasserwerk vorfahren, wir anderen bildeten zwei Untergruppen.

 

Zum Schluss radelten wir gemeinsam nach Stockum, wo – welch Zufall – Michael Riemer uns im besten Eiscafe Nord-Düsseldorfs erwartete und allen im Namen des Freundeskreises ein Eis spendierte.

 

Guter Dinge landete die Gruppe zwei Stunden später als geplant wieder im KHZ. Trotz einiger Pannen und einer eigentlich zu großen Altersspanne von 8-16 Jahren waren alle zufrieden und wollen gerne wieder eine Tour machen.

 

Anne Konnertz

 


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